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Gesund bleiben in einer zunehmend psychotischen Welt – Teil 2

Viele messbaren Parameter über den Zustand westlicher Gesellschaften zeigen seit Jahren einen negativen Trend. Der Wohlstand für viele Menschen schwindet, während wenige Reiche immer reicher werden, der Bildungsstand nimmt ab, die psychische Gesundheit verschlechtert sich, die Suizid-Rate steigt noch steiler an als bisher und die innergesellschaftliche Fähigkeit, schwierige Themen zu besprechen und zu lösen, hat in den letzten Jahren starken Schaden genommen.
Welche Möglichkeiten gibt es, dennoch gesund und kräftig zu bleiben?

Warnungen aus der Wissenschaft

Diverse Wissenschaftler weisen seit einiger Zeit darauf hin, dass nicht nur in Diktaturen, sondern auch im freien Westen krank machende Strukturen vorhanden sind.

Für den ungarisch-kanadische Traumaforscher Gabor Maté liegt die Ursache psychischer und körperlicher Krankheiten in Traumen, welche vor allem in der Kindheit entstanden sind. Er sagt über Trauma: "Trauma ist eine psychische Wunde, die dich auf psychologischer Ebene hart macht und in der Folge deine Fähigkeit, zu wachsen und dich zu entwickeln, beeinträchtigt. Die Wunde bereitet dir Schmerz, und dein Verhalten basiert dann auf diesem Schmerz. Sie erzeugt Angst, und dein Verhalten basiert dann auf dieser Angst. Ohne dass du es weisst, wird also dein ganzes Leben von der Angst und dem Schmerz, denen du auf verschiedene Arten und Weisen zu entkommen versuchst, gesteuert."
Weiter sagt er, dass Traumen häufig vorkommen in unseren Gesellschaften. "Das gilt insbesondere für die wachsenden Stressbelastungen und die immer grösser werdenden Einsamkeit der Menschen – wenn sie leiden, sind sie mit ihrem Leiden allein.
Wir leben in einer extrem gestressten und traumatisierten Gesellschaft, und das lässt sich nicht von sozioökonomischen Faktoren trennen. Mit dem Neoliberalismus und dem Verlust von sinnhafter und sicherer Arbeit, mit Knappheit und dem Verlust von Gemeinschaften sind die Menschen nicht nur gestresster und traumatisierter, sie sind auch weniger resilient, weil Resilienz Verbundensein und die Unterstützung durch eine Gemeinschaft erfordert. […]

Wie wir heute arbeiten ist zerstörerisch – für uns und den Planeten.
Hans Rusinek

In einer Gesellschaft, welche die Menschen permanent mehr und mehr isoliert, in der menschlicher Kontakt durch die relativ kalte und unpersönliche Welt des Internets ersetzt wird und in der junge Menschen weniger Zugang zu sinnhafter Arbeit und Zugehörigkeit haben als ihre Eltern früher, haben wir es mit einer allgemeineren Bedrohungssituation zu tun. Wenn diese allgemeine Bedrohungssituation auf Menschen trifft, die in ihrer Kindheit zu sehr in Angst versunken waren, die von ihren Eltern nicht aufgelöst wurde, indem sie kamen und dem Kind halfen – dann haben wir den Fall einer Angststörung."

Jeder Mensch hat ein wahres, echtes, authentisches Selbst.
Das Trauma ist die Trennung davon,
und die Heilung ist die Wiederverbindung mit ihm.
Warum trennen wir uns davon?
Weil es zu schmerzhaft ist, sich selbst zu sein.
Gabor Maté

In Bezug zur aktuellen Politik sagt er: "Wenn die Leute sagen, dass dieses System versagt, dann ist es das nicht, sondern es tut genau das, wofür es geschaffen wurde, nämlich die Reichen zu bereichern und die Armen zu verarmen, die Mächtigen zu stärken und die Schwachen und Verletzlichen zu entmachten. Es funktioniert wunderbar."
Maté empfiehlt deshalb mit Illusionen über sich selbst und die politischen Zustände aufzuhören und seine eigenen Traumen aufzuarbeiten, weil nur dadurch Freiheit möglich wird: "Desillusioniert zu sein bedeutet also, die Natur der Dinge zu erkennen, die darin besteht, dass dieses System die meisten Menschen machtlos macht, und es gibt viele Studien, die zeigen, dass die Meinung des Durchschnittsbürgers kaum einen Unterschied in der Politik macht, weil die Meinung der Reichen den ganzen Einfluss auf die Politik hat."
Über sein Buch Der Mythos der Normalität: Trauma, Krankheit und Heilung in einer toxischen Kultur sagt Maté im Nachgang zur Corona Zeit: "Die Normalität, aus der wir kommen, war aus meiner Sicht bereits eine toxische Normalität. Wir wollen nicht dorthin zurückkehren, denn ich behaupte in diesem Buch, dass das, was wir in dieser Gesellschaft als normal ansehen, in Wirklichkeit weder natürlich noch gesund ist, und dass es sogar eine Ursache für viele menschliche Pathologien ist, sowohl für psychische als auch physische. Und tatsächlich sind die Pathologien der Menschen – das, was wir als Abnormitäten bezeichnen, ob es sich nun um psychische oder physische Krankheiten handelt – eigentlich normale Reaktionen auf eine abnormale Kultur. […]
Die Leere ist in einer Gesellschaft, die Ihnen sagt, dass Sie nicht genug sind, dass Sie nicht gut genug aussehen, dass Sie nicht genug haben, dass Sie nicht genug besitzen, dass Sie nicht genug erreicht haben, der Treibstoff, der die Konsumgesellschaft antreibt, in der es nie genug gibt, was dieses Gefühl der Leere erzeugt. Man muss immer mehr und mehr haben. Man muss mehr und mehr erreichen, mehr und mehr bekommen. Im Grunde handelt es sich also um eine hochgradig süchtig machende Kultur, die sich von der Sucht der Menschen ernährt, um ihre Gewinne zu steigern."

Michael Nehls, ein deutscher Molekulargenetiker mit Schwerpunkt Immunologie, hat sich in seiner Forschung viele Jahre mit der Entstehung, Prävention und Therapie von Alzheimer beschäftigt. Dabei wird die herausragende Rolle des Hippocampus – ein Teil des limbischen Systems im Gehirn – für die Bildung einer individuellen Persönlichkeit dargestellt. Im Hippocampus – eine Hirnregion in der Form eines Seepferdchens – fliessen Informationen von Erfahrungen aus unserer Wahrnehmung zusammen, die verarbeitet und von dort zur Grosshirnrinde zurückgesandt werden. Der Hippocampus ist enorm wichtig für den Aufbau eines stabilen, autobiografischen Gedächtnisses, welches stark verbunden ist mit der emotionalen Deutung unserer Erfahrungen. Der Hippocampus ist damit ein zentraler Bestandteil unseres Gehirns, der das Erlernen neuer Inhalte ermöglicht. Die Alzheimer Erkrankung geht einher mit dem Abbau von Zellen im Hippocampus, was schlussendlich zu einem vollkommenen Bezugsverlust zur Alltagsrealität führt.
In seinem Buch Das erschöpfte Gehirn stellt er die Frage, weshalb Menschen trotz ausreichenden Informationen über ihre Gesundheit und die der Umwelt nicht fähig sind, sinnvolle Entscheidungen zu treffen und entsprechende Verhaltensänderungen umzusetzen. Er stellt fest, dass immer mehr Menschen einerseits Angst vor Veränderungen haben und andererseits mental so erschöpft sind, dass sie komplexen Denkvorgängen häufig ausweichen und in einem "Zombie-Modus" stereotypisch abspulen, was sie sich schon vor längerer Zeit meist als unbewusste Gewohnheit zugelegt haben oder was ihnen von aussen aufgedrängt wird. Mehr dazu in meinem Artikel Stress – ein selbstzerstörerisches Gefängnis ➚.

gefühllos

Grundlage für eine ausreichende Energie, die komplexe Denkvorgänge ermöglicht, ist der Hippocampus. Er wird durch Schlaf, Bewegung, soziale Aktivität, eine sinnvolle Ernährung und Pausen regeneriert und durch intensive mentale Vorgänge und insbesondere Stress erschöpft oder gar abgebaut. Wie zahlreiche Studien nachweisen, kann der Hippocampus unter optimalen Bedingungen bis ins hohe Alter neue Zellen bilden, was uns geistig flexibel hält und uns hilfreiche Entscheidungen fällen lässt. So sind wir optimal geschützt vor Burn-Out, Depression und Alzheimer.
Unsere artfremde Lebensführung lässt den Hippocampus bei durchschnittlichen Erwachsenen jährlich um 0.8 bis 1.4% schrumpfen. Während der Corona-Massnahmen nahmen Depression und Alzheimer-Symptomatiken zu, was vermuten lässt, dass die Schrumpfungsrate des Hippocampus höher lag.
Gemäss Nehls befinden sich viele Menschen in einem Teufelskreis der Neurodegeneration bei gleichzeitig verminderter Neurogenese im Hippocampus:

Gehirn Zerstörung

In seinem neuesten Buch Das indoktrinierte Gehirn untersucht Nehls die Auswirkungen der gezielten Angstmache durch Politik und Medien seit Corona. Seine Beobachtungen und Schlüsse sind verheerend. Die oben beschriebenen dysfunktionalen Verhaltensweisen weisen auf neurodegenerative Prozesse bei einer Vielzahl von Menschen hin, welche gemäss Nehls durch eine dauerhafte Beeinträchtigung und Schädigung des Hippocampus darauf abzielen, Menschen entscheidungsunfähig zu machen. Der oben beschriebene Teufelskreis werde gezielt eingesetzt, um die individuellen Erinnerungen, welche uns zu individuellen Persönlichkeiten machen und uns ermöglichen, komplexe Entscheidungen zu treffen durch eine gleichförmige Doktrin zu ersetzen. Die vielen dadurch erschöpften Menschen – Nehls nennt dies "Ego-Depletion", welche kaum mehr fähig sind differenziert zu denken, würden die vermittelte Doktrin widerstandslos annehmen. Dadurch solle die Akzeptanz dessen erreicht werden, was vom finanziell-technologischen Komplex geplant ist und als 4. industrielle Revolution, Great Reset oder Agenda 2030 bezeichnet wird, obwohl dies einer grossen Mehrheit der Menschen Nachteile bringen wird.

Maté und Nehls sind mit ihren Aussagen nicht allein: Diverse Autoren beschreiben Ähnliches. Zudem korrelieren die angesprochenen Inhalte mit der aktuellen US-Doktrin, die davon ausgeht, dass Kriege vor allem medial gewonnen werden müssen und zunehmend weniger auf dem Schlachtfeld, indem die Massen durch Propaganda und Mind Control auf Linie gebracht werden.
Der Verhaltens- und Reichtumsexperte Thomas Corley hat sich intensiv mit den Reichsten dieser Erde auseinandergesetzt und bringt eine weitere Facette zu diesem Thema ein: Die Denk- und Handlungsweise der supereichen IT-Unternehmer unterscheidet sich weitreichend vom Rest der Welt. Sie wollen die Welt grundlegend verändern und tun dies blitzschnell und rücksichtslos.
Die dringend ausgesprochene Warnung von Experten für künstliche Intelligenz, dass damit eine Katastrophe ungekannten Ausmasses auf die Menschheit zurollt, sollten da keine klaren Grenzen gesetzt werden, korreliert ebenfalls mit den geschilderten Vorgängen.

In Teil 3 ➚ stelle ich einfach umsetzbare Lösungsansätze vor, wir der einzene und die Gesllschaft gesund bleiben können.